Stadtverfall und Stadterneuerung Budapest 1993
Urban Decay and Urban Renewal in Budapest 1993
Die historische Bausubstanz in den osteuropäischen Städten war in den Wendejahren, um 1990, in einem schlechten baulichen Zustand. Der sozialistische Städtebau richtete sein Augenmerk vor allem auf den Neubau in Form von Plattenbausiedlungen, während Maßnahmen zur Erneuerung der historischen Bausubstanz defacto keine Rolle spielten. Im Laufe der 1990er Jahre wurde das Potential dieses Gebäudebestandes erkannt, und es setzten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ein.
In den ersten Jahren nach der Wende fand in Budapest eine Bewertung des baulichen Zustandes der Bestandsstadt statt. Die Erhebung wurde zwischen Oktober 1993 und Jänner 1994 unter der wissenschaftlichen Leitung von Elisabeth Lichtenberger durchgeführt. Die Erhebung des baulichen Zustandes erfolgte in drei Schritten:
Die Abgrenzung des Untersuchungsgebiets orientierte ähnlich der Wiener Kartierung an den von der Stadt definierten Sanierungsgebieten; in Budapest erfolgte eine Erhebung des „Stadtrehablitationsgebietes“, das Teile der Bezirke 5 bis 9 umfasst.
Die Erhebungskategorien orientierten sich ebenfalls an der einfachen, in Wien angewendeten Typologie: Stadtverfall (5 Kategorien), Stadterneuerung (3 Kategorien) sowie Altbaubestand in Ordnung (2 Kategorien). Dennoch variieren die Kategorien leicht von der Wiener Erhebung, da das Problem des Stadtverfalls aufgrund der fehlenden Bestandsinvestitionen in Budapest viel größer war als in Wien. Umgekehrt spielte der Leerstand anders als in Wien in der gründerzeitlichen Bestandsstadt von Budapest keine besonders große Rolle. Die Ergebnisse der Erhebung des baulichen Zustandes wurden in ein Kartenwerk im Maßstab 1:10.000 zusammengeführt. Die analoge Karte, die im Rahmen dieses Projektes vektorisiert wurde, umfasst insgesamt 7114 Gebäude.
Quelle: Lichtenberger E., Csefalvay Z. & Paal M. (1994): Stadtverfall und Stadterneuerung in Budapest. Beiträge zur Stadt- und Regionalforschung, Band 12. Verlag der ÖAW, Wien.
The historic building fabric in Eastern European cities was in a poor state of repair in the years of reunification around 1990. structural condition. Socialist urban development focused primarily on new construction in the form of prefabricated housing estates, while measures to renovate the historic building fabric played virtually no role. In the 1990s, the potential of this building stock was recognized and extensive refurbishment measures began.
In the first years after the fall of communism, an assessment of the structural condition of the existing city was carried out in Budapest. The survey was made between October 1993 and January 1994 under the scientific direction of Elisabeth Lichtenberger. The survey of the structural condition was carried out in three stages:
Similar to the mapping in Vienna, the boundaries of the study area were based on the redevelopment areas defined by the city. redevelopment areas defined by the city; in Budapest, a survey of the "urban renewal area" was carried out, which includes parts of districts 5 to 9.
The survey categories were also based on the simple typology used in Vienna: urban decay (5 categories), urban renewal (3 categories) and old buildings in order (2 categories). Nevertheless, the categories differ slightly from the Vienna survey, as the problem of urban decay was much greater in Budapest than in Vienna. Conversely, unlike in Vienna, vacancy did not play a particularly large role in Budapest's city. The results of the structural condition survey were compiled in a map at a scale of 1:10,000. The analogue map, which was vectorized as part of this project, comprises a total of 7114 buildings.
Sources: Lichtenberger E., Csefalvay Z. & Paal M. (1994): Stadtverfall und Stadterneuerung in Budapest. Beiträge zur Stadt- und Regionalforschung, Band 12. Verlag der ÖAW, Wien.